In der letzten Woche stellte ich die Aufgabe, den Grundriss jeder Wohnung zu malen, in der du bisher gewohnt hast.
Zugegeben, das war ganz schön sportlich, denn irgendwie kam ich auf mehr Wohnungen, als ich anfangs dachte. Aber selbst wenn du dir nur eine einzige zum Aufzeichnen herausgepickt hast, hast du dich dazu an alle anderen erinnert und einen wichtigen Teil dieser Übung erledigt.
Ich finde es sehr spannend, zu rekapitulieren, welche Orte mich und mein Leben geprägt haben. Denn natürlich sind es nicht die Wohnungen allein. Mit jeder von ihnen ist eine spezielle Stadt und eine bestimmte Lebensphase verknüpft.
Aber wie ich beim Zeichnen merkte, ist meine Erinnerung überhaupt nicht genau. Vor allem bei den ersten Wohnungen konnte ich die Raumaufteilung nur lückenhaft zusammenkratzen. Überhaupt entspricht keine einzige dem exakten Maßstab, aber darum ging es je zum Glück auch nicht. 😉
Nun denn, hier meine sieben Verflossenen:
In diesen Räumen hab ich als Baby und Kleinkind gewohnt. Meine ersten Erinnerungen spielen hier.
Diese Wohnung mochte ich sehr. Ganz in der Nähe habe ich Fahrradfahren gelernt. Meine Oma wohnte nicht weit entfernt. Ich liebte es, wenn wir draußen auf dem Balkon heiße Nudelsuppe aßen. An meinem Schreibtisch habe ich viel gemalt, im Wohnzimmer getanzt.
Die Wohnung habe ich in nicht ganz so guter Erinnerung. Sie war das neue zu Hause nach einem Umzug, den ich nur schwer akzeptieren konnte. Außerdem fand ich den Teppich, der überall verlegt war, hässlich.
Wenn ich an das Haus meiner Eltern denke, scheint immer die Sonne. Ich liebte diesen frischen Geruch im Frühling – morgens, wenn ich mit dem Fahrrad zur Schule fuhr. Im Ofen habe ich Ölbilder für die Bewerbungsmappe zum Studium getrocknet (einen Tag vor Abgabe).
Meine erste eigene Wohnung. Sie lag viel zu weit vom Zentrum entfernt und ich war ein Heimwehkind. Aber die Wände meines Zimmers waren weinrot und ich träumte viel.
Hier hab ich eilig meine Bachelorarbeit und viele Liebes-Emails geschrieben.
Zu dieser Wohnung hatten wir eine Hass-Liebe. So wie zu Berlin vielleicht auch? Ich hatte viele Ideen, aber so richtig umgesetzt habe ich keine.
Was für Bilder und Gefühle haben sich in euch geregt als ihr durch all die alten Wohnungen spaziert seid?
Die neunte Aufgabe
Starten wir in die nächste Aufgabe.
Material:
5 Euro.
Aufgabe:
Gehe in den Supermarkt und kaufe für exakte 5 Euro ein.
Hashtag:
#artup_woche9
Notiz:
Für diese Übung gibt es eine Bedingung: Du darfst nichts Nützliches kaufen (wie Zahnpasta oder Mülltüten), sondern nur Dinge, die dir gut tun oder Spaß machen könnten. (Bei Zeitmangel kannst du den Großeinkauf mit erledigen, aber den 5€-Einkauf separat bezahlen. Wähle das, was du von diesem Geld kaufst, trotzdem sorgfältig aus.)
Das klingt ein bisschen nach Quatsch und genau das mag ich an dieser Aufgabe. Wir nähern uns dabei einer oft nervigen Alltagsaufgabe spielerisch.
Genau auf 5€ zu kommen, ist gar nicht so leicht. Welche Tricks lässt du dir einfallen? Was hättest du ohne die Vorgabe niemals gekauft? Wie hast du den Einkauf erlebt? Was machst du mit den gekauften Produkten?
Am kommenden Donnerstag veröffentliche ich meine persönlichen Antworten auf all diese Fragen, inklusive 5€-Einkauf. Und es gibt die nächste Aufgabe. Bis dahin: Werdet kreativ! 🙂
Für alle, die neu hier sind und sich fragen, was es mit diesen mysteriösen Aufgaben auf sich hat, gibt es hier noch einmal alle wichtigen Infos. Ich freue mich, wenn ihr beim nächsten Mal mit dabei seid!
Ach, ich musste schmunzeln. Einmal bei „Ich mag Bäder ohne Fenster nicht so“ und bei Charmed, Sailor Moon und Die Pfefferkörner! 😀 Das war genau meine Zeit! 😉
Wir haben ja sogar unseren Hund nach „Fiete“ benannt, hihi.
Meine erste Aufgabe! Es hat mich sehr gepackt, das Zeichenfieber genauso wie die Erinnerungen.
Bei einer Wohnung ist es ein halber Stadtplan geworden weil wir die 36qm zu zweit zwingend erweitern mussten – um den Fluss, um den Kiosk, um das Café usw.
Ach…
Wie toll! Das klingt als hättest du richtig viel Spaß gehabt. Das freut mich voll, denn das ist mir ja das Wichtigste. 😉