In der letzten Woche stellte ich die Aufgabe, Definitionen von drei Dingen aufzuschreiben, die dich irgendwie beschäftigen.

Während ich mir meine drei Begriffe suchte, fiel mir auf, dass ich das letzte Mal in der Schule irgendwelche Definitionen niedergeschrieben (dann auswendig gelernt und im nächsten Test wortwörtlich wiedergegeben) habe. Also tat ich das auch diesmal stilecht im Schul-Look: schön auf liniertem Papier, mit Füller, die wichtigsten Wörter verschiedenfarbig unterstrichen – natürlich mit Lineal!

Begriff Nummer 1:

Achtsamkeit und Kreativität

Ja, so ordentlich sah das früher manchmal wirklich in meinem Hefter aus. Vor allem in der zehnten Klasse, als die liebenswürdige Frau D. alle Hefter einsammelte und auf Schönheit benotete. Ein sehr sinnvolles Unterfangen. 90% der Klasse fingen kurz vorher an, den Stoff des gesamten Schuljahres nochmal abzuschreiben. Ich gehörte zu den Strebern, die das nicht mussten, weil sie zu Beginn des Schuljahres zugehört und das existenzielle Schönschreiben in die wöchentliche Sozi-Stunde integriert hatten. Allerdings nicht, ohne die Position der Augäpfel bewusst Richtung Zimmerdecke zu verändern.

Begriff Nummer 2:

Ab der achten Klasse schrieb ich eigentlich überhaupt nicht mehr auf liniertem Papier, außer da, wo es ausdrücklich verlangt wurde (in Deutsch und bei Frau D.). Ich fand kariert deutlich cooler. Damit rettete ich wahrscheinlich ein paar Dutzend Bäume, denn ich quetschte das vorgekaute Wissen lückenlos in jede Zeile. In der Uni wechselte ich dann zu weißem Papier und es fühlte sich wie eine Befreiung an.

Begriff Nummer 3:

Die gesamte Schulzeit über hatte ich vom vielen Schreiben ein riesiges Gnubbelding am rechten Mittelfinger. Der sah aus, als hätte er Zahnschmerzen. Jetzt, nach zehn Jahren, ist der Gnubbel fast weg. Mit der Hand schreibe ich eigentlich nur noch Notizzettel und Einkaufslisten. Und zwar so akkurat, dass nur ich sie lesen kann.

Die zwanzigste Aufgabe

So, jetzt aber ganz unerotisch zur nächsten Aufgabe.

Material:
Deine Beine sowie Augen, Ohren, Nase und womit du sonst noch so wahrnehmen kannst.

Aufgabe:
Suche dir einen Ort in deiner Stadt/deinem Dorf, an dem du noch nie warst. Geh hin.

Hashtag:
#artup_woche20

Notiz:
Wir müssen nicht weit reisen, um etwas Neues zu entdecken.
Trotzdem hängt der Schwierigkeitsgrad dieser Aufgabe sehr davon ab, wo du wohnst. In einer Millionenstadt wird es leicht sein, eine Gegend zu finden, in die es dich bisher noch nicht verschlagen hat… selbst wenn du schon länger dort lebst. In einem Dorf ist das sicherlich schwieriger. Dann musst du womöglich kreativ, vielleicht sogar mutig werden (hast du beispielsweise tatsächlich schon jedes Haus von innen gesehen (bitte vorher klingeln!)?).

Wenn du deinen Ort gefunden hast, dann betrete ihn feierlich. Du wirst ihn nur dieses eine Mal zum ersten Mal sehen. Nimm ihn ganz genau wahr. Was siehst du, hörst du, riechst du? Ist er so, wie du ihn dir vorgestellt hast? Welche Gedanken und Gefühle kommen in dir auf? Wirst du wiederkommen?

Am kommenden Donnerstag erzähle ich euch, wo ich hingegangen bin. Und dann gibt es die nächste Aufgabe. Bis dahin: Werdet kreativ! 🙂

Für alle, die neu hier sind und sich fragen, was es mit diesen mysteriösen Aufgaben auf sich hat, gibt es hier noch einmal alle wichtigen Infos. Ich freue mich, wenn ihr beim nächsten Mal mit dabei seid!