In der letzten Woche stellte ich die Aufgabe, in einer wilden Kritzelei ein Bild zu entdecken.

Für das Kritzeln verwendete ich einen einfachen Bleistift. Diesen Part fand ich am schönsten. Einfach den Stift irgendwo ansetzen und ihn schnell übers Papier ziehen lassen. Ohne irgendeinen Gedanken daran zu verschwenden, wie genau das jetzt auszusehen hat. Der nächste Schritt war etwas kniffliger. Ich musste das Papier mehrmals wenden, bis mich eine Art Figur ansprang. Für das Einfärben holte ich zwei Pastellstifte hervor, die ich schon seit Ewigkeiten nicht mehr benutzt hatte. Das Gesicht, das entstanden ist, erinnert mich total an den Bösewicht aus dem Animationsfilm „Die Unglaublichen“.

abstrakt zeichnen

Ich kritzelte noch ein zweites Mal. Diesmal dichter. Und suchte anschließend nur nach Formen, die mir spontan gefielen. Gegen Ende achtete ich auch darauf, dass die Komposition halbwegs stimmt. Allerdings war das Papier größer als mein Scanner, deswegen gibt es hier nur einen Ausschnitt:

Für eine Woche, die nicht ohne war (ich lasse hier mal ganz sanft das Wort „Eingewöhnung“ fallen), war diese Aufgabe perfekt. Sie verbindet beides: Erst kann man sich richtig schön austoben und seine gesammelten Gefühle in Kritzel verwandeln. Und dann muss man sich sammeln und Sinn in dem ganzen Chaos finden. Oder es zumindest versuchen. Ein bisschen so wie im echten Leben.

Die neunzehnte Aufgabe

Machen wir uns auf zur nächsten Aufgabe.

Material:
Papier und Stift.

Aufgabe:
Schreibe die Definition von drei Dingen auf, die dich interessieren. (Quelle: Keri Smith)

Hashtag:
#artup_woche19

Notiz:
Ich mag ja solche im ersten Moment vielleicht merkwürdig und irgendwie auch banal wirkenden Aufgaben. Diese hier wird deine Perspektive auf die drei Dinge, die du dir aussuchst, verändern. Definitionen sind so unglaublich nüchtern, bar jeden Gefühls. So betrachten wir die Welt und das, was wir tun, eher selten (also… ich zumindest).
Nehmen wir zum Beispiel mal an, du liebst Wurst. Ich glaube kaum, dass du in solchen Worten über sie redest oder an sie denkst: „Wurst. Eine Masse aus klein gehacktem Fleisch, die in eine Hülle gepresst wird und kalt oder warm gegessen werden kann.“ Oder: „Wurst. Etwas, das die Form einer länglichen Rolle hat.“ (Wenn du sie nicht magst, sind derlei Sätze wohl wahrscheinlicher. ;))
Gleichzeitig haben Definitionen etwas Feierliches. Sie sind wie Geburtsurkunden – etwas, das definiert ist, existiert. Und: Etwas, das denfiniert ist, ist nicht mehr allein, denn Definitionen verbinden.

Deine drei Definitionen werden etwas über dich erzählen. Sie werden Hinweise darauf sein, wer du bist, an was du denkst, welche Wege du gehst…

Am kommenden Donnerstag veröffentliche ich meine Definitionen. Und dann gibt es die nächste Aufgabe. Bis dahin: Werdet kreativ! 🙂

Für alle, die neu hier sind und sich fragen, was es mit diesen mysteriösen Aufgaben auf sich hat, gibt es hier noch einmal alle wichtigen Infos. Ich freue mich, wenn ihr beim nächsten Mal mit dabei seid!