Als mein Sohn ein Jahr alt wurde, hatte ich Flash-Backs. Meine Gedanken sprangen zur Geburt und den ersten Ich-kann-ihn-angucken-und-anfassen-!!!-Tagen zurück. Damals fand ich es irgendwie beeindruckend, wie anders man die erste Lebenszeit eines Babys wahrnimmt. So minutiös.
Ich meine, man zählt die Tage einzeln! Und jeder ist so unglaublich wichtig. Und dann werden plötzlich die Tage unbedeutender und man zählt die Wochen. Irgendwann die Monate.
Bald werden auch die weniger wichtig sein. Wenn mich jemand nach dem Alter meines Sohnes fragt, sage ich dann vielleicht noch „3 1/2“. Aber irgendwann ist er einfach nur „8 Jahre“. Plötzlich werden die Kinder, die jetzt altersmäßig gefühlt meeega weit auseinander sind – zum Beispiel sechs und elf Monate – gleichaltrig. Verrückt.
Na jedenfalls wollte ich meine eigene Lebenszeit auch einmal etwas heranzoomen. Sie nicht mehr in Jahren, auch nicht in Monaten, sondern in Wochen betrachten. Um ihnen mit der gleichen Hochachtung zu begegnen wie es meine Eltern kurz nach meiner Geburt taten. Denn sie werden im Laufe des Lebens doch eigentlich nicht weniger wertvoll, diese einzelnen Wochen mit ihren sieben Tagen.
Damit das nicht nur ein schlauer Gedanke bleibt, habe ich meine gelebten Wochen einfach alle mal aufgezeichnet. Jede Woche ein Kästchen. Ich wollte ein Gefühl dafür bekommen, wie viel Zeit ich bereits auf diesem Planeten verbracht habe.
Auch wenn ich viele von ihnen vergessen habe – jede einzelne kleine Woche hat mich zum Jetzt geführt. Sie sind alle kostbar. Denn die kleinen stützen die großen Wochen, in denen viel und Lebenswichtiges passiert ist.
Und bevor dieser Text allzu sehr ins Gefühlsduselige abdriftet, lasse ich Mal Fakten sprechen: Mein Leben in 1500 Wochen – mit kleineren und größeren Notizen versehen.
Und wie viele Wochen seid ihr alt?
Wunderschön.
Danke.
Das ist total inspirierend. Danke ❤
Das ist schön zu hören.
Hallo Andrin, Ich habe gerade deinen Blog entdeckt und klicke mich seit ein paar Minuten ganz begeistert durch. Inspirierende Ideen, die du da hast! Besonders toller Zufall: Mein offizieller Name beginnt mit A., ich bin genauso alt wie du, mein erstes und bisher einziges Kind wurde 2015 geboren, ich bin ebenfalls studierte Kunstpädagogin und jetzt im Theater gelandet – verrückte Welt. Könnte man auch eine „ästhetische Forschung“ zu machen 😉 Jedenfalls: Mach weiter so, hier schaue ich nun öfters vorbei 🙂
Liebe unbekannte Grüße, *Nasti
Liebe Nasti, dein Kommentar hat mir gerade den Abend versüßt. 🙂 Ich freue mich sehr, dass dir mein Blog so gut gefällt und werde mein Bestes geben, dass das so bleibt. 😉 Die „Zufälle“ sind der Wahnsinn!